Connections. Brahms’ Hungarian Dances freely associated.

Brahms’ Hungarian Dances arranged by Thomas Dausgaard freely associated with texts by Eichendorff, Rilke, Trakl and others.

An invitation for ears and eyes.

Hungarian Dance No. 2 (click on the spotify button):

Laß dich die Welt nicht fangen,
Brich durch, mein freudig Herz,
Ein ernsteres Verlangen
Erheb dich himmelwärts!
Greif in die goldnen Saiten,
Da spürst du, daß du frei,
Es hellen sich die Zeiten,
Aurora scheinet neu.

from ‘Durch! (1)’ by J.v. Eichendorff

Hungarian Dance No. 4:

Du Dunkelheit, aus der ich stamme,
ich liebe dich mehr als die Flamme,
welche die Welt begrenzt,
indem sie glänzt für irgendeinen Kreis,
aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß.
Aber die Dunkelheit hält alles an sich:
Gestalten und Flammen, Tiere und mich,
wie sie’s errafft, Menschen und Mächte –
Und es kann sein:
eine große Kraft rührt sich
in meiner Nachbarschaft.

Ich glaube an Nächte.

from ‘Das Buch vom mönchischen Leben’ by R.M. Rilke

Hungarian Dance No. 8:

Ein Adler saß am Felsenbogen,
Den lockt′ der Sturm weit übers Meer,
Da hatt er droben sich verflogen,
Er fand sein Felsennest nicht mehr,
Tief unten sah er kaum noch liegen
Verdämmernd Wald und Land und Meer,
Mußt höher, immer höher fliegen,
Ob nicht der Himmel offen wär.

‘Durch! (2)’ by J.v. Eichendorff

Hungarian Dance No. 9:

Werkleute sind wir:
Knappen, Jünger, Meister,
und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
Und manchmal kommt ein ernster Hergereister,
geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister
und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.
Wir steigen in die wiegenden Gerüste,
in unsern Händen hängt der Hammer schwer,
bis eine Stunde uns die Stirnen küßte,
die strahlend und als ob sie alles wüßte
von dir kommt wie der Wind vom Meer.
Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern,
und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
Erst wenn es dunkelt, lassen wir dich los:
Und deine kommenden Konturen dämmern.

Gott, du bist groß.

from ‘Das Buch vom mönchischen Leben’ by R.M. Rilke

Hungarian Dance No. 17:

Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.

Georg Trakl

Hungarian Dance No. 18:

Es ist ein Reihen geschlungen
ein Reihen auf dem grünen Plan,
und ist ein Lied gesungen,
das hebt mit Sehnen an,
mit Sehnen allso süße,
daß Weinen sich mit Lachen paart:
Hebt, hebt im Tanz die Füße.
Auf lenzeliche Art.

Otto Bierbaum (alias Möbius, Simplicissimus)

Hungarian Dance No. 19:

Kein Sieger glaubt an den Zufall.

Friedrich Nietzsche

Hungarian Dance No. 20:

Ich habe die ganze Welt
auf der Suche nach Gott durchwandelt
und Ihn nirgends angetroffen.
Müde und erschöpft wieder zuhause angekommen
sah ich ihn an der Tür meines Herzens stehen
Und er sprach:
Hier warte ich auf Dich, schon seit Ewigkeiten
Da bin ich mit ihm ins Haus gegangen

Unknown

Hungarian Dance No. 21:

Engel umschweben uns,
Wo wir auch gehn,
Engel umgeben uns,
Wie wir uns drehn.

from ‘Engel umschweben uns’ by Friedrich Rückert

Foto by private